"wie die Sternmiere (Stellaria)"



In der Nähe entfaltet sich ihre wahre Schönheit und Gestalt.


Die Sternmiere, eine kleine weiße Blume in der Wiese– leicht zu übersehen im Vorübergehen. Doch wenn wir innehalten, genauer hinschauen, vielleicht sogar das Bild vergrößern, offenbart sich ihre ganze Schönheit: die strahlenden Farben, die feinen Linien, die Schönheit und Leuchtkraft.

Plötzlich wird sichtbar, was zuvor verborgen war.


Für mich ist sie ein Bild für das, was in der therapeutischen Begleitung geschieht.


Wenn wir uns Zeit nehmen, das Innere in den Blick zu nehmen, ohne Urteil, ohne Eile- offenbaren sich Schichten unseres Erlebens, die lange im Verborgenen lagen, verletzliche Anteile, Gefühle, Schmerzen, vergessene Stärken, Sehnen und Träume, alte Spuren.


In einem geschützten Raum, mit Zeit und Achtsamkeit, können diese inneren Bilder sichtbar werden: nicht lauter, sondern tiefer. Nicht mehr, sondern echter.


Was vielleicht bruchstückhaft, verletzt, verborgen unerfüllbar schien, beginnt Sinn zu machen.

Wunden erzählen Geschichten.

Es zeigen sich Bilder mit Tiefe, Schönheit, Bedeutung und Würde - eine Wahrheit, eine eigene Schönheit, die in der Tiefe auf uns gewartet hat.

Die Essenz ist Wahrnehmung, Verlangsamung, Rückverbindung mit der eigenen inneren Gestalt