Gefühle

Claudia Hüsken • 1. Oktober 2025
Wir haben täglich die Wahl: glauben wir, was wir denken? 
Gehen wir achtsam mit unseren Gefühlen um und geben wir ihnen den Raum, sie wirklich zu fühlen?

Wenn wir die Verantwortung für unsere Gefühle übernehmen, liegt darin der Samen unserer Freiheit, unserer Liebe, unseres Lichtes. So kann Selbstermächtigung und Selbstliebe wachsen. Ich spreche zu mir selbst, während ich dies schreibe – dies ist ein Satz von Patrick Connor, der mir Inspiration für diese Zeilen ist. In meiner persönlichen Erfahrung, war ein Teil des Prozesses, zu erleben, wie ich hineinfalle in meine Gefühle und gleichzeitig mich nicht wahrnehmen will, mich umgehen will, wenn es negative Gefühle sind. 
Leben ist Wandel. Mein Körper trägt so viele Geschichten, Prägungen, Gefühle -persönlich, kollektiv, über viele Generationen und mein Verstand konstruiert und sichert. Ich bin von allem ein Teil, verbunden in mir, mit mir und mit allem. 
Indem wir das, was in uns ist, ehren, annehmen, den Herausforderungen in unserem Leben begegnen und lernen, uns nicht zu verurteilen, freundlich mit uns selber sind, können wir immer mehr in die Präsenz des Augenblicks finden. Wir verfeinern unser Leben, unsere Energien, unseren Umgang miteinander. 
Die Kritik am Anderen, an der Welt, die negative Beurteilung beginnt, wenn wir uns selbst nicht wahrnehmen, uns nicht akzeptieren, uns nicht zum Ausdruck bringen. Wenn dies geschieht ist unsere zweite Reaktion eine Kritik am anderen- ich werde zum Opfer. Erst in der Verantwortung für meine eigenen Gefühle, mit der Verknüpfung zu vergangenen Gefühlen und Erinnerungen, finde ich in die Präsenz. 
Die Energien des Wandels in unserer heutigen Zeit laden uns ein, genau hinzuschauen: was lasse ich los, was ruft mich, was findet mich. Thich Nhat Hanh, ein vietnamesischer Zen- Meister, erinnert uns daran, die „guten Samen“ in uns zu nähren, – Mitgefühl, Achtsamkeit und Frieden – und die anderen nicht weiter zu beachten.
Es ist ein immer wiederkehrender Prozess: zurückzukehren zur eigenen Praxis, zur Stille, zur inneren Disziplin, zum Kontakt mit uns selbst und dann Momente der Gnade zu erleben, des Lichts, der Liebe, wenn wir verbunden sind. In dieser Verbindung liegt die Kraft, inmitten des Wandels Halt zu finden – und bewusst mitzugestalten.